Giardien bei Katzen und Hunden


Giardien sind Darmparasiten und hoch ansteckend. Es sind Einzeller, die im Dünndarm von Säugetieren leben und sich dort explosionsartig vermehren.

Giardien gelten als Zoonose, da sie von Tiere auch auf Menschen übertragbar sind.

 

Übertragung:

Die Infektion erfolgt auf verschiedene Wege.

  • durch Schmierinfektion
  • den Kontakt mit Kot infizierter Tiere
  • über die Aufnahme von kontaminiertem Wasser (z.B. Pfützen)
  • durch nicht einwandfreies Futter
  • durch Streicheln eines infizierten Tieres (Menschen)
  • durch kontaminierte Kleidung, Schuhe, Hände (Menschen)

Symptome:

Giardien verursachen vor allem akuten Durchfall mit teilweise gelblichem, schleimigen Kot, der intensiv riecht. Gelegentlich befindet sich auch Blut im Kot.

Die meisten Tiere sind munter und haben auch einen normalen Appetit. Es können aber auch Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Abgeschlagenheit dazukommen.

 

Besonders Jungtiere, kranke, stressgeplagte und alte Tiere sind von Giardien betroffen.

Erwachsene Tiere mit intaktem Immunsystem beherbergen oft Giardien ohne erkennbare Symptome und können so ihre Umgebung unbemerkt infizieren.

 

 

Therapie:

 

Bei Verdacht auf Giardien wird eine Kotprobe genommen und ein Schnelltest durchgeführt. Bei positivem Test werden alle Tiere in der Box in Quarantäne gesetzt und mit Medikamenten behandelt. Grundsätzlich gilt, dass alle Tiere eines Haushaltes mitbehandelt werden müssen, auch wenn sie keine Symptome haben.

Trockenfutter sollte entfernt werden, da sich die Giardien durch die Kohlenhydrate im Trockenfutter ernähren.

 

Zusätzlich zu den Medikamenten ist vor allem die gründliche Hygiene und die Stressminimierung für die Tiere wichtig. Katzentoiletten sollten mehrmals am Tag gereinigt und täglich ausgetauscht werden. Zudem sind die gründliche Reinigung der Schlafplätze, Futter- und Trinknäpfe, Transportboxen und des Zubehörs essentiell.

 

Vorbeugung:

Durch eine gründliche Hygiene sowie die Vermeidung von Stress, kann das Immunsystem gestärkt und die Gefahr einer Giardieninfektion minimiert werden.

  • Haltung in Kleingruppen 
  • mehrere Katzentoiletten (mind. 1 je Katze) 
  • schnelle Entfernung des Kots und gründliche Reinigung
  • stressarme Gestaltung der Umwelt

Hinweise zur Vermittlung unserer Tiere:

In Tierheimen treten Giardien leider sehr oft auf, da gerade neue Fundtiere mit Giardien infiziert sind.

Es kann leider auch nicht ausgeschlossen werden, dass Katzen oder Hunde nach der Vermittlung an Giardien erkranken.

Wir setzen bei uns im Tierheim Radolfzell alle Maßnahmen um, um unseren Tieren eine möglichst stressfreie Umgebung zu schaffen und Hygiene hat bei uns oberste Priorität. Daher sind Besuche bei den Tieren auch nur nach vorheriger Anmeldung möglich, damit wir die Anzahl der täglichen Besucher beschränken können.

 

Da es sich hier um eine weitverbreitete Erkrankung handelt, gegen die wir alles tun, was in unserer Macht steht, können wir leider keine Haftung nach Vermittlung übernehmen, aber wir beantworten vorab natürlich gerne alle Fragen. Selbstverständlich stehen wir, sollte ein Tier im neuen Zuhause erkranken, mit Rat zur Seite und unterstützen, soweit es uns möglich ist!