FIP bei Katzen


Vor allem bei Kitten (<2 Jahren) und älteren Katzen (ab 14 Jahre) kommt es leider immer wieder zu Fällen der tödlich verlaufenden Katzenerkrankung FIP (Feline Infektiöse Peritonitis, „Bauchfellentzündung“).

 

Was ist FIP:

FIP ist eine Entzündung des Bauchfells, welche die Blut- und Lymphzellen sowie das Nervensystem angreift.

Ein Großteil aller Katzen (ca. 70%) kommen in ihrem Leben mit dem feline Coronavirus (nicht COVID-19) in Kontakt. Dies ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Traktes (z.B. Durchfall, Fieber). Katzen in Mehrkatzen-Haushalten sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, das Coronavirus in sich zu tragen. Das feline Coronavirus kann im Körper der Katze zur gefährlichen FIP-Erkrankung mutieren (bei ca. 5-10%). Dies passiert vor allem, wenn das Immunsystem der Katze durch Stress, Krankheit, Vergesellschaftung uvm. beeinträchtig wird.

 

Übertragung:

Stand heute ist FIP selbst nicht übertragbar, da das feline Coronavirus im Körper der Katze zu FIP mutiert.

Die Coronaviren werden hauptsächlich durch Kot übertragen. Auch winzige Bestandteile in der Katzentoilette, an Katzenstreu oder an den Pfoten können zu einer Übertragung beitragen. Ebenso können aber auch Speichel, Sekrete oder auch die direkte Ansteckung von Mutterkatze an die Kitten vorkommen. 

 

Symptome:

Die Symptome variieren stark. Häufig sind folgende Krankheitsanzeichen:

  • unerklärliches Fieber
  • Durchfall
  • chronische Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schlappheit, Schwäche, Inkoordination, Krämpfe
  • Probleme des Atmungstraktes (feuchte Form des FIP - Flüssigkeitsansammlung eventuell auch im Brustkorb)
  • Umfangvermehrung des Bauches (feuchte Form des FIP - Flüssigkeitsansammlung im Bauch und eventuell auch im Brustkorb)

 

Therapie:

FIP ist aktuell nicht heilbar, sondern verläuft tödlich (oft sehr schnell).

Mit einer symptomatischen Therapie kann in einzelnen Fällen etwas Zeit gewonnen werden, FIP jedoch nicht geheilt werden.

Es gibt ein neues antivirales Medikament auf dem Markt, welches jedoch in Deutschland noch nicht zugelassen ist.

 

Vorbeugung:

Eine Infektion mit Coronaviren kann leider nicht komplett verhindert werden, jedoch gibt es einige Maßnahmen, um den Infektionsdruck zu senken:

  • Haltung in Kleingruppen 
  • mehrere Katzentoiletten (mind. 1 je Katze) 
  • schnelle Entfernung des Kots und gründliche Reinigung
  • stressarme Gestaltung der Umwelt

Ist eine Katze im Haushalt an FIP erkrankt oder verstorben, sollte eine gründliche antivirale Reinigung stattfinden und mind. 3 Monate gewartet werden, bis ein neues Tier angeschafft wird.

 


Hinweise zur Vermittlung unserer Katzen:

Es kann leider nicht ausgeschlossen werden, dass Katzen nach der Vermittlung an FIP erkranken.

Wir setzen bei uns im Tierheim Radolfzell alle Maßnahmen um, um den Katzen eine möglichst stressfreie Umgebung zu schaffen und Hygiene hat bei uns oberste Priorität. Trotz allem können wir eine Ansteckung mit dem feline Coronavirus und eine anschließende Mutation zu FIP leider nicht ausschließen. Meist bleibt das feline Coronavirus auch im Körper unbemerkt und es kommt nicht zum Krankheitsausbruch. 

 

 

 

 

Da es sich hier um eine weitverbreitete Katzenerkrankung handelt, gegen die wir alles tun, was in unserer Macht steht, können wir leider keine Haftung nach Vermittlung übernehmen, aber wir beantworten vorab natürlich gerne alle Fragen. Selbstverständlich stehen wir, sollte eine Katze im neuen Zuhause erkranken, mit Rat zur Seite und unterstützen, soweit es uns möglich ist!